Zuchtperlen faszinieren durch ihre Vielfalt an Formen und Farben. Tauchen wir doch einmal näher in die Welt dieser wunderschönen Süßwasserperlen ein!
Eine der häufigsten Fragen, die uns gestellt wird, lautet: „Sind die von Ihnen angebotenen Zuchtperlen echt?“.
Ja, Zuchtperlen sind echt, denn sie unterscheiden sich von den sogenannten Naturperlen nur darin, dass auf Perlenfarmen Bedingungen geschaffen werden, die die Produktion von Perlen unterstützen. Genau wie Naturperlen wachsen die Zuchtperlen im Inneren einer Muschel, die Eigenschaften wie chemische Zusammensetzung, Härte und Optik sind identisch. Zuchtperlen können sowohl im Süßwasser (Seen, Flüsse) als auch im Salzwasser gezüchtet werden.
Die Süßwasserperlen unterschieden sich von den Salzwasserperlen auch darin, dass es sich bei den Süßwasserperlen um kernlose Perlen handelt, d.h. den Muscheln wird von den Züchtern ein Transplantat eingebracht, in welchem pro Schale bis zu 25 Perlen heranreifen, d.h. eine einzige Muschel kann bis zu 50 Perlen produzieren. Da den Süßwassermuscheln kein Nukleus eingesetzt wird, sondern Teile einer anderen Muschel implantiert wird, sind die Süßwasserperlen fast nie kreisrund, sondern meist barockförmig. Die Zucht von Süßwasserperlen ist bei weitem einfacher, da die Mortalität der Muscheln viel geringer ist und die Umweltbedingungen einfacher zu kontrollieren sind wie auf offener See. Trotzdem braucht es einiges an Erfahrung, z.B. brauchen einige Perlen zum Gedeihen Temperaturschwankungen, denen die Perlenfarmer gerecht werden, indem sie die Körbe mit den Austern tiefer absenken oder wieder anheben.
Der Prozeß des Perlenwachstums dauert von ca. 2 bis zu 6 Jahren, bis die Perlen auf den künstlich angelegten Muschelbänken geerntet werden können. Bei Salzwasserzuchtperlen, die meist in der Salzwasserauster gezüchtet werden, kann oft nur eine Perle pro Zyklus heranreifen, was auch die enormen Preisunterschiede erklärt. Bekannt sind die Salzwasserperlen als die charakterisch dunklen Tahiti-Perlen, als Akoya- und Südseeperlen.
Schon im 5. Jahrhundert wurden in China kleine Buddhafiguren in Süßwassermuscheln eingebracht, um sie mit Perlmutt überziehen zu lassen. Der berühmte Naturforscher Carl von Linne hat nach seinen Versuchen mittels einem Kern aus Draht und Gips sogar ein Patent zur Perlenzucht verkauft, welches jedoch in Vergessenheit geriet. Die ersten runden Salzwasser-Perlen wurden schließlich in Japan um 1920 gezüchtet, zu einem Zeitpunkt, an welchem die kostbaren Naturperlen nur noch sehr vereinzelt gefunden wurden. Seitdem hat sich der Perlenmarkt revolutioniert und die Perle wurde zur einer gefertigten Handelsware, deren Produktion allerdings immer noch mit den Unwägbarkeiten des Naturprozesses behaftet ist und bei welchem die Perlenzüchtern mit Problemen wie Algenpest, Temperaturschwankungen, Umweltverschmutzung und Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Taifune zu kämpfen haben.
Zu Beginn der Süßwasserperlenzucht kamen die meisten Perlen aus dem größten See Japans, dem Biwa-See. Die Biwa Perlen waren bekannt und geschätzt aufgrund ihrer überragender Qualität wie wunderschönem Lüster, glatten Oberfläche mit nur wenigen Wachstumsmerkmalen sowie sehr schönen, reichhaltigen natürlichen Färbungen. Aufgrund zunehmender Umweltverschmutzung durch weitere Industrieansiedlungen und Zersiedlung rund um den See kam die Perlenproduktion zum vollständigen Erliegen, da der Süßwassermuschelbestand nicht erhalten werden konnte. Muscheln sind Filtrierer und auf sehr sauberes Gewässer angewiesen, es reicht bereits eine vergleichsweise geringe Belastung der Gewässerqualität, um die Muscheln absterben zu lassen.
Die meisten Perlen kommen heutzutage aus chinesischen Perlenfarmen. Dort beginnt der Herstellungsprozeß zunächst mit der Zucht von Austern, nur wenige Perlenfarmer sammeln noch wilde Austern ein. Hierfür werden Austernlarven herangezogen, die kleinen Austern brauchen ca. 1 bis 2 Jahre, bevor sie zur Zucht von Perlen verwendet werden können. Während man ursprünglich davon ausging, dass sich Naturperlen z.B. durch das Eindringen eines Fremdkörpers wie bspw. eines Sandkorns und dessen Ummantelung mit Perlmutt herausbilden, so wurde der Ansatz aus heutiger wissenschaftlicher Sicht verworfen. Vielmehr gelangen sogenannte muscheleigene Epithelzellen bspw. durch Parasiten in das tiefe Mantelgewebe der Muschel, bilden dort eine Zyste, an welcher sich Calciumcarbonat schichtweise ablagert und so eine Perle bildet. Daher wird den Austern in einem chirurgischen Eingriff Mantelgewebe einer anderen Auster implantiert, welches mit Perlmutt umhüllt wird, während sich das Mantelgewebe mit der Zeit vollständig auflöst, d.h. die fertige Perle besteht komplett aus Perlmutt. Die Austern brauchen eine Weile, um sich von dem Eingriff zu erholen, bei den Süßwassermuscheln sterben trotzdem nur wenige ab, während bei den Salzwasseraustern schon hier ein Verlust von 30% der Austern zu beklagen ist. Die Süßwassermuscheln werden in Käfige oder Netze gebracht, so dass die Perle in Ruhe heranreifen können. Bedingt durch das kernfreie Wachstum der Süßwasserperlen entstehen zahlreiche Formen. Süßwasserperlen sind recht robust, d.h. sie splittern nicht so leicht ab und neigen auch nicht zu Trage- und sonstigen Gebrauchsspuren.
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